02.11.2010 – Musical-Fieber grassiert (Neue OZ)
Südkreis – Dienstag, 2. November 2010
„Sine Nomine“: Jubiläumschor begeisterte mit spritziger Premiere
Zweimal ausverkauftes Haus – und auch für den eilig anberaumten Zusatztermin am 14. November ist nur noch ein begrenztes Kontingent an Karten verfügbar: In Glandorf grassiert das Musical-Fieber! Peppige Melodien, spritzige Tanzeinlagen und ein stimmiges, mit humorvollen Ideen gespicktes Skript rissen am Wochenende die Besucher in der Aula der Ludwig-Windthorst-Schule zu Begeisterungsstürmen hin.
Zu seinem 25-jährigen Bestehen infizierte der Chor „Sine Nomine“ die Musikfreunde mit dem unterhaltsamen Virus. „Eigentlich sind wir aus ganz bodenständigem Glandorfer Holz geschnitzt“, räumte Chorleiterin Petra Schulke ein. Doch für ihr Jubiläumskonzert stellten sich die Sängerinnen und Sänger einer ganz besonderen Herausforderung: Monatelang feilten sie an Text- und Musikauswahl, trugen Requisiten und Kostüme zusammen, übten sich unter der Choreografie und Regie von Veronika Peters und Jacqueline Schilberg in Tanz und Schauspiel. „Träume nicht Dein Leben – lebe Deinen Traum!“ Den Titel ihres ersten Musicals nahmen sich die „Sine-Nomine-Akteure“ mit Elan und Engagement zu Herzen. Für die Direktverbindung per Eurocity von Glandorf nach Genua scheuten sie keine Mühen.
Und so trafen auf dem mit Unterstützung des Vereins „Eisenbahn-Tradition“ aus Lengerich kreierten Bahnhof ganz wie im richtigen Leben die Welten aufeinander: Gestresste Geschäftsleute und Fußballfans im WM-Rausch, Punkerinnen auf Männerfang und Putzfrauen mit Staubwedel verkürzten sich die Wartezeit bis zur verspäteten Ankunft des Zuges mit Tanz, Tratsch und viel Musik.
Als Mauerblümchen Franzi kämpfte Wilma Teuerkauf vor dem anvisierten Vorsingen mit der Angst vor der eigenen Courage. Nur gut, dass Alex, alias Klaus Höpker, ihr im Sinne des Musical-Mottos Mut machte. Die Nerven ihrer Chorleiterin und „Vertretungslehrerin“ Claudia Riese stellten unterdessen die jungen Stars von „Mini-Sine Nomine“ auf eine harte Belastungsprobe. Dabei hielten sie selbst das beste Rezept für die nötige Ausgeglichenheit beim Klassenausflug bereit: „Probier’s mal mit Gemütlichkeit!“
Von „Lucilectrics“ kessem „Mädchen“ bis zum „Yesterday“ der Beatles, von der spritzig intonierten Aufforderung äLach doch mal“ der „Wise Guys“ bis zu Louis Armstrongs gefühlvoller Liebeserklärung an das Leben („What a wonderful world“) spannte sich der musikalische Bogen.
Mit unermüdlicher Energie und ansteckender Begeisterung führte Petra Schulke den Jubiläumschor durch die Welt des Rock und Pop. Für die souveräne Begleitung sorgte die eigens für das Musical zusammengestellte Band „What is Hip“ des Gymnasiums Bad Iburg unter der Leitung von Kai Langer.
Der Dank des Vorsitzenden Burkhard Beckmann galt auch den vielen Helfern, die hinter den Kulissen zum Gelingen der Aufführung beitrugen, darunter Christian Höing und Frank Hülsmann in der Technik, den Aktiven der Schülerfirma Panini für die professionelle Bewirtung und dem Team des Salons Anja, der kostenfrei für das perfekte Aussehen der Sänger und Schauspieler sorgte. Der Erlös der Jubiläumskonzerte kommt dem ambulanten Kinderhospizdienst in Osnabrück zugute.
Die Musikfreunde ließen die Glandorfer Musical-Stars auch nach mehreren Zugaben nur ungern von der Bühne. Bleibt nur zu hoffen, dass „Sine Nomine“ – der Chor, der sich entgegen seinem Namen, der ja übersetzt „Ohne Namen“ bedeutet, in 25 Jahren einen Namen weit über Glandorf hinaus gemacht hat – das Publikum keine weiteren 25 Jahre auf das nächste Musical warten lässt!
Autor: NOZ – Petra Ropers