DAS Rock und Pop Festival – Livemusik aus 65 Jahren mit dem Chor Sine Nomine e. V.
Jubiläumskonzert am 13.04.2019 der Blaskapelle Schwege
Vieles war beim Jubiläumskonzert am 13.04.2019 anders als gewohnt. Während des Konzertes gab es Bewirtung am Tisch, was von Anfang an zu einer lockeren Wohlfühlatmosphäre führte. Den ganzen Abend wurde überwiegend Rock- und Popmusik gespielt, ein Kontrast zur sonst oft gehörten Polka und Marschmusik. Nachdem die Blaskapelle die Bühne betreten hatte, kam Dirigent Marcel Wirths in locker flippigem Strandoutfit auf die Bühne, um passend gekleidet ein Medley der kalifornischen Band „The Beach Boys“ zu dirigieren. „Mitte der 60er Jahre verbuchte die Band mit so genannter Surfmusik zahlreiche Charterfolge“, so Tinus Gründker, der erstmals als Moderator für die Blaskapelle auf der Bühne stand.
Der Chor Sine Nomine und die Juan Carlos Sabater Band waren dieses Jahr zu Gast bei der Blaskapelle Schwege. Nach einem Medley von den Beatles ging es stimmgewaltig zusammen mit der Kapelle, dem Chor und Band mit dem Stück „Oye Como Va“ weiter. Die Solisten Thomas Rottmann (Trompete) und Juan Carlos Sabater (Gitarre) überzeugten das Publikum und bekamen tosenden Applaus für ihre Darbietung.
Mit den folgenden Stücken vom Chor Sine Nomine kam Bewegung auf die Bühne. Die Chorleiterin Petra Schulke dirigierte mit Hingabe und Leidenschaft. Voll konzentriert gab sie den Sängern ausdrucksstark jeden Einsatz, so dass Übergänge perfekt über alle Stimmen hinweg genau auf den Punkt kamen. Die fetzigen Stücke und die eindrucksvolle Choreografie begeisterten das Publikum und die Blaskapelle gleichermaßen.
Nach der Pause ging das kurzweilige Programm mit abwechslungsreichen Medleys weiter. Mit wechselnder Begleitung durch den Chor, Bassist Karl-Heinz Krützkamp und Gitarrist Juan Carlos Sabater wurden Medleys von Michael Jackson, Abba oder Eric Clapton perfekt inszeniert. Mit „Moments for Morricone“ kam Westernfeeling auf. „Lehnen sie sich zurück und genießen sie das Gefühl, in die Weiten des Wilden Westens versetzt zu werden“, mit dieser Aufforderung gelang Tinus Gründker eine perfekte Einleitung zum Stück.
Zum letzten Höhepunkt vor dem dritten Teil betrat Andreas Mechelhoff die Bühne und performte routiniert und sicher zum Stück „Sway“ von Michael Bublé. Das Publikum war begeistert und forderte prompt eine Zugabe.
Nach der Zugabe „Tage wie diese“ übernahm direkt das Trio von Juan Carlos Sabater. Die Tanzfläche war eröffnet und das 65-jährige Jubiläum der Blaskapelle ging mit Chor und Publikum weiter.
Die Blaskapelle Schwege bedankt sich ganz herzlich beim Chor Sine Nomine, der Juan Carlos Sabater Band, Tinus Gründker, dem Hofstaat des Schützenvereins Schwege für die Bewirtung, der Spedition Dierkes sowie dem Hausmeister, der Gemeinde Glandorf und allen weiteren Helfern für die tolle Unterstützung.
Am 12.05.2019 wird die Blaskapelle Schwege im Rahmen des Old- und Youngtimertreffens auf dem Gelände der Firma I. & W. Erpenbeck spielen. Auch dort stehen einige Konzertstücke aus dem „Rock und Pop Festival“ auf dem Programm. Zusätzlich wird auch das Nachwuchsorchester mit neuen Stücken auftreten.
Wer mehr über die Blaskapelle allgemein oder die Jugendarbeit wissen möchte, der findet auf der Seite https://www.blaskapelle-schwege.de zahlreiche Informationen zum Verein.
Quelle: Blaskapelle Schwege
Auszug aus dem Artikel der Neuen OZ, Mo., 15. April 2019
65 JAHRE BLASKAPELLE SCHWEGE
Klangvolles Kopfkino ohne Leinwand in Glandorf
Statt Märschen und Polka präsentierten sich die Musiker mit Rock- und Popsongs. Das Publikum zeigte sich begeistert. „Und immer wieder, sind es dieselben Lieder“ singen die „Toten Hosen“ in ihrem Lied „Altes Fieber“, doch hatten sich die Bläser unter Marcel Wirths alle Mühe gegeben, damit das Konzert eben nicht den Eindruck widerspiegelt, „als würde die Zeit still stehen“, wie es im Text weiter heißt. Der Song der einstigen Punk-Band kam selbst bei den Älteren gut an.
Mehrgenerationenfest
Beim Blick durch die Tischreihen fiel auf, dass selbst Rentner im fortgeschrittenen Alter im Takt mitklatschten. Damit hatte sich die Blaskapelle Schwege zu ihrem Geburtstag ein Mehrgenerationenfest geschenkt. Mit dabei: der Chor Sine Nomine mit Leiterin Petra Schulke. Während Wirths beim Auftakt passend zum Beach-Boys-Klassiker „Surfin USA“ zunächst in Shorts und T-Shirt die Bühne betrat, bevor er sich umzog und seinen Taktstock eher behutsam schwang, rackerte sich Schulke am Pult deutlich ab. Ihre Sänger setzen jede ihrer Gesten um, mal seicht swingend, mal – wie bei Nenas „Wunder gesche´n“ – trennscharf einen Punkt gesetzt wie mit dem Handkantenschlag.
Dass dies auch das Blasorchester beherrscht, machte Wirths vor allem im zweiten Teil deutlich, etwa mit der Hommage an Eric Clapton oder den Moments of Morricone. Die Werke des Großmeisters der Filmmusik sorgten für großes Kopfkino ohne Leinwand mit Showdown aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ und Pferdegetrappel in der Steppe. Das Publikum dankte es mit lautstarkem Applaus bis hin zu freudigem Gejohle.
Ganz besonderen Beifall ernteten auch die Solisten Thomas Rottmann mit seiner Trompete und Juan Carlos Sabater an der E-Gitarre, die beide in „Oye Coma Va“ zum Zuge kamen. Zusammen mit dem Chor ließen sie Erinnerungen an den legendären Carlos Santana wieder aufleben.
Sanfte Übergänge
Auffallend: Die sanft gleitenden Übergänge in den Medley-Arrangements. Darauf angesprochen, bestätigte Pressesprecher Jürgen Lückener, dass Wirths daran in den Proben mit den Musikern hart gearbeitet hat. Manchmal hätte man sich vor allem im ersten Teil eine strengere Taktung vorstellen können, aber die gefälligen Wechsel boten dafür Musikgenuss pur. „Schneller“ kam ein Zwischenruf aus dem Publikum. Der Wunsch schien Befehl und nur zwei Stücke weiter zum „Best of Queen“, bewiesen die Bläser, dass sie kein Tempo scheuen. Beachtlich, wie Len Puke als Jüngster auf der Bühne mit seinen zehn Jahren die zwei Stunden Programm voll mit durchzog.
Der Sohn des Vorsitzenden ist zugleich einer der Hoffnungsträger im Verein. Laut Lückener hat das Blasorchester vor drei Jahren gezielt damit begonnen, sich auf die Nachwuchssuche zu konzentrieren. Das Ziel: „Sowohl die Kapelle als auch das Publikum verjüngen, ohne die Alten zu vergraulen.“ Der Spagat schien beim Jubiläumskonzert gelungen zu sein. Lückener zeigte sich jedenfalls erleichtert, dass sich die Besucher so wohl gefühlt und alles mitgemacht haben, dass sie nach der Zugabe nicht gleich aufgesprungen sind, sondern den Abend bei etwas rockigerem Sound der Juan Carlos Sabater Band ausklingen ließen.
Quelle: https://www.noz.de/lokales/glandorf/artikel/1706780/klangvolles-kopfkino-ohne-leinwand-in-glandorf